Neuer Autobahnanschluss in Stelle?


Neuer Autobahnanschluss in Stelle?

Die geplante „Flickschusterei“ an der BAB-Anschlussstelle Maschen wird die künftigen Verkehrsprobleme an der A 39 nicht nachhaltig lösen können. Wir benötigen einen zusätzlichen Autobahnanschluss. 

In einer von der Gemeinde Seevetal beauftragten Verkehrsuntersuchung aus dem Jahre 2016 wurde festgestellt, dass der Knotenpunkt AS Maschen/ Homsstraße/ K86 / K10 zum damaligen Zeitpunkt bereits erheblich überlastet war.

Die Belastung dieses Nadelöhrs hat sich durch die Erschließung weiterer Baugebiete in den folgenden Jahren weiter verstärkt. Insbesondere zu den Hauptverkehrszeiten kommt es aktuell an der Anschlussstelle Maschen zu längeren Staus mit zum Teil erheblichen Wartezeiten.

Obwohl besagte Verkehrsproblematik bei der Kreisverwaltung bekannt war, hat der Landkreis Harburg den Bauantrag für ein weiteres großes Logistikzentrums (Aldi) im Einzugsbereich des BAB-Anschlusses Maschen ohne weitere Forderungen an den Bauantragsteller leichtfertig genehmigt und damit nicht nur die Gemeinden Seevetal und Stelle, sondern auch die Kreispolitik unter Zugzwang gesetzt. Mehrere Millionen Euro an Steuergeldern müssen nun zur Nachsteuerung der verkehrlichen Infrastruktur eingesetzt werden.

Zur Planung der Straßenausbau-Maßnahmen wurde das Verkehrsplanungsbüro PGT, Umwelt und Verkehr GmbH mit einer Machbarkeitsstudie zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit am BAB-Anschluss Maschen beauftragt. Das Ergebnis liegt inzwischen vor.

Das Büro PGT hat in seiner aktuellen Untersuchung zunächst bestätigt, dass die heutige Anschlussstelle Maschen an der BAB 39 erhebliche Leistungsdefizite aufweist und unter Berücksichtigung der künftig zu erwartenden Verkehrsströme diverse Lösungsansätze untersucht.

In der Vorzugsvariante werden Verbesserungen an der BAB-Anschlussstelle Maschen und eine zusätzliche Auffahrt in Richtung Hamburg vom Fachenfelder Weg vorgeschlagen.

Bei der Bewertung der Verkehrsströme aus dieser Variante wird allerdings deutlich, dass es sich allenfalls um eine Notlösung handeln kann, denn die Verkehrsmengen an den neuralgischen Punkten befinden sich auf einer Skala von A-E bei, „D“. (s. Foto). Das bedeutet gerade noch ausreichend. Auch die Kosten im Falle einer Umsetzung dieser Variante sind mit ca. 6,1 Mio. Euro nicht gerade günstig.

Die FREIEN WÄHLER setzen zur Lösung der Verkehrsproblematik an der A39 auf eine nachhaltige Lösung und favorisieren deshalb den Bau einer Anschlussstelle südlich des neuen Aldi-Zentrallagers.

Damit könnte der gesamte Schwerlastverkehr der großen Logistiker Aldi und Rewe direkt an die BAB angeschlossen werden.

Die Umsetzung dieser neuen Autobahnauffahrt wäre leicht möglich, da bereits westlich der Bahntrasse eine Autobahnunterführung mit einer Durchfahrtshöhe von 5m und einer Durchfahrtsbreite von ca. 10 m vorhanden ist. Ein normalerweise erforderliches teures Brückenbauwerk für den Anschluss in die andere Fahrtrichtung könnte entfallen. 

Die Vorteile im Vergleich zu der Vorzugsvariante von PGT im Einzelnen:

  • Deutlich weniger Schwerlastverkehr durch Ashausen, Stelle und Maschen und damit deutlich weniger Lärm und deutlich weniger Feinstaubbelastung auf der K86 
  • Zur Regelung des Verkehrs wäre keine weitere Lichtsignalanlagen erforderlich 
  • Die K 86 würde durch den geringeren Schwerlastanteil deutlich länger halten. Steuergelder für die Instandhaltung könnten eingespart werden.

Der Ausbau der Kreuzungen K 86 – Hastedtweg und K 86 – Fachenfelder Weg könnte entfallen. Die entsprechenden Steuergelder könnten eingespart werden. Der Kreisverkehrsplatz K 86 – Uhlenhorst ist bereits geplant.

Insofern haben wir für die Bauausschusssitzung am 06.09.21 beantragt zusätzlich zur bisher untersuchten Variante auch den Bau einer BAB-Anschlussstelle südlich des geplanten Aldi-Zentrallagers untersuchen zu lassen.